Nachts ist ein Lärm wie bei
einer Schleuse, aber da war keine. Als es hell ist, sind wir nah dran an
Arnheim. Es reichte noch zum Duschen.
Dann Überraschung: wir fahren in das
Hafenbecken ein, wo die Asara den Winter über gelegen hat. Jedenfalls zu der
Zeit, wo ich nach ihr geguckt habe. Och Mensch, müssen wir jetzt hier
aussteigen, so abseits von allem? Die anderen liegen doch auch vorne.
(MarineTraffic verrät es). Die Viking Skirnir kommt und wartet außen im Fluss.
Welcher ist es denn eigentlich? Ein engerer Arm als vorne mit dem großen
Schiffsverkehr, der Niederrhein. Hier fahren auch nur wenige andere Schiffe.
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Im Hafenbecken drin |
Inzwischen haben wir
rumgedreht und – wieder Überraschung – wir fahren rückwärts wieder aus dem
Becken raus.
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Viking Skirnir, die jetzt auch dort reinfährt, um rückwärts raus zu fahren. |
Inzwischen bin ich schon wieder in der Kabine, fast tiefgekühlt,
auf dem Sonnendeck war Raureif; wir wollen jetzt frühstücken. Heute Morgen setzen
wir uns mal auf unseren Platz, ist an der richtigen Seite, warum also nicht?
Inzwischen sind wir weiter
rückwärts gefahren und haben direkt vor der Brücke von Arnheim, der John Frost
Brücke, an der Mauer angelegt. Dort stehen mehrere Viking Busse….
Dort bleiben wir aber nur ein
paar Minuten angelegt liegen, dann parken wir wieder weiter aus und fahren
weiter rückwärts. Irgendwann legt er wieder an. Der erste Platz war der für die Viking. Hätte man sich bei den Bussen schon denken können. So ist es aber auch
gut, wir sind nah am Zentrum.
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Noch der falsche Liegeplatz. Hier hinten ist das Deck der Crew mit ihren Fahrrädern. |
Als wir losziehen, ist es
saukalt und windig. Heute Morgen habe ich dauerhaft kalte Hände, wie letztes
Jahr bei Hurtigs weit nördlicher. Aber die Sonne scheint und tut ihr Bestes.
Die Stadt wäre nicht schön,
sagte die Reiseleiterin. Wir stimmen da nicht zu, als Einkaufsstadt ist sie
richtig gut, mehrere Straßen Fußgängerzonen, eine hat auch ziemlich teure
Läden, also muss es dafür auch Kunden geben.
In der Nähe des Hafens auf
dem Platz an der Kirche ist ein großer Markt mit viel frischem Zeug, viel Obst/Gemüse
und Fische und Käse und Klamotten und Stoff! Wenn man einen Reißverschluss in
einer bestimmten Farbe und Länge braucht, den findet man hier. Sowas gibts kaum
noch.
Die Eusebiuskirche hat einen Glasaufzug
hoch mit schöner Aussicht, öffnet um 10. Kurz vor 10 stehen 6-8 Leute vom
Schiff vor der Tür; als der heute Zuständige öffnet, muss er sich wundern und
bekommt keinen Kaffee, weil er gleich Arbeit hat. Ehrenamtlich bis 14 Uhr. Er
fährt mit den ersten 6 hoch, Aufzug für 13 Personen, sollen nur 8 rein, worauf
ein deutsches Paar später besteht. Korrekt! Beim Runterfahren mit dem Ehrenamtlichen
sind wir dann voll mit 12 Personen, und wir haben es überlebt.
Von Nr 7 auf Nr. 6 kommt man
nur mit dem Aufzug. Und auf Nr. 6 ziehts gewaltig, das ist im Freien, direkt
über den Glocken.
Dort haben sie eine Glas-Plattform
hingebaut. Das ist vielleicht komisch, rundherum nur Glas. Es traut sich nicht
jeder darauf.
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Das sind Disney-Figuren! |
Auf der anderen Seite ist auch schon so ein Häuschen gebaut, aber
da ist noch Baustelle, d.h. man hat 30 cm darunter und drumherum noch Boden,
bis nächstes Jahr. Das fühlt sich ganz normal an.
Sie machen was, schaffen Attraktionen, das finde ich gut.
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Der Ehrenamtliche fotografiert uns |
Die Kirche selbst scheint nur
noch in einem Eckchen als solche genutzt zu werden, ist riesig groß, aber leer.
Eintritt für Turm 7,50, für
Kirche 2,50, für beides zusammen 9,- pro Person.
Dann laufen wir durchs
Städtchen, finden schöne Häuser usw.
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Denkmal im Kreisel mit zweispurigem Fahrradweg |
Klettertier
Um halb 1 sind wir zum Essen zurück, es
gibt doch leckeren Fisch, heute bei Mannschaftsessen Matjes, der sich großer
Beliebtheit erfreut, aber auch noch anderen als zweites Hauptgericht neben
Fleisch.
Danach gehen wir nochmal
raus, kaufen noch während dem Abbau Gemüse und Käse für daheim und finden auch
noch eine Postkarte, in einem Ramschladen. Postkarten sind out.
Der Wind ist immer noch kalt,
aber die Stadt ist jetzt voll, und überall sitzen sie schon in Straßencafés.
Der Frühling kommt!
Halbe Std vor Abfahrt sind
wir wieder zurück, Tee machen und tippen, Axel schläft. Ich verpasse fast die Auslaufmelodie,
zum letzten Mal, denn abends haben sie das nicht gespielt, war zu spät.
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Hausboot.... |
Dann
ziehts nicht nur fürchterlich oben an Deck, sie bieten auch in der Lounge einen Genever und Matjeshäppchen an. Leider haben sie nicht den roten, sondern nur den klaren, deshalb
nehme ich das Häppchen, und Axel, als er dann nachkommt, meinen Genever auch
noch. 😉
Dann fahren wir am franz.
Balkon spazieren, da ist frische Luft, aber es zieht nicht so heftigst.
Unsere Kühlschrankabteilung
auf dem Boden neben der Tür im Schatten ist angewachsen, hoffentlich bekommt
dem Zeug die Temperatur. Ach ja, darüber habe ich noch nicht berichtet. Wir
haben schon in Hoorn zwei schöne runde gelbe Käse als Mitbringsel gekauft. Da
die in Kühlschrank nicht rein passen, wurden sie auf dem Boden an der Tür
hinter dem Vorhang gelagert, dort war es am Kühlsten, außer heute Nachmittag,
wo die Sonne dort hin scheint.
Um 16 Uhr gibt’s wieder Kaffee
und Kuchen. Wir fahren in den Rhein rein, kurz Kuchen geholt, ich könnte nur
noch dauerhaft essen…. Aber in der Lounge halte ich es meist nicht länger aus als
das Essen dauert, und das geht schnell 😉… Draußen ist es doch schön!
In dem Moment, wo wir in D
sind, habe ich wieder nur noch E, nicht mehr 3G. Axel hatte dauend LTE.
Gleicher Vertrag, aber neueres Handy.
Um 16:30 Uhr ist
verpflichtende Ausschiffungsinfo, ich war später, aber trotzdem pünktlich, Hotelmanager
machte Werbung für die 1 auf dem Bewertungsbogen; Trinkgeld wird auf alle
gleichmäßig verteilt, was ich gut finde; wir brauchen nix machen, nur den
Koffer bis 8:30 rausstellen, bis 9:15 mit dem Frühstück fertig sein, bis 9 die
Kabine und bis spätestens 10 das Schiff verlassen. Zeit!
Wir saßen günstig, jeder
wurde beklatscht, alles prima, 47 Leute Besatzung, dann ging’s zum Essen.
So sind Atomkraftwerke bzw. Ähnliches ziemlich ok....
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Kapitän ist links, Hoteldirektor rechts |
Um 18:30 Kapitäns gibt’s den
Abschieds Sekt, um 19 Uhr ein Gala Essen, Entenkeule, irgendwas mit Hummersoße oder
so, muss Foto machen.
Manche haben einen Schlips
an, aber es gibt auch normale Kleidung, ist alles ok.
Zwei Sorten Fisch, sah aus
wie Lachs, habe zum ersten Mal nicht aufgegessen, da waren zu viele Linsen
drauf.
Beim Baked Alaska haben sie
alle übriggebliebenen Eissorten verbaut, es gab welche, die waren nur gelb bis
rot, wir hatten leider grün mit drin, naja, mit der Erdbeersosse dazu hat es
nicht mehr grün geschmeckt. 😂
Sie haben alle ihr Bestes
gegeben, auch einige Scherben von Geschirr gab es, jeder hat sich gefreut.
Um 21:15 war Kermit Gray angekündigt, ich dachte erst an Comedy, aber es ist ein Schwarzer mit
bombiger Stimme, der zwei mal ca 6 Lieder sang, meist aus Musicals. Der arme
Kerl hatte aber Pech wegen des Raums. Es war richtig schade für ihn, denn der
ist gut! Normalerweise würde er auf großen Schiffen mit Bigband dahinter
singen. Da hat Phoenix etwas Tolles für uns gehabt, was aber an den
Räumlichkeiten scheiterte. Wir saßen ganz hinten, dort hinten gingen die
letzten beiden Lautsprecher nicht, man hörte auch den Alleinunterhalter dort
hinten nicht, so dass dieses Viertel abgeschnitten war, und sich selbst
unterhielt. Gelegentlich lief er mal ein Stück herum, soweit das Mikro es
zuließ, aber sobald er wieder weg war, war die Stimmung hinten nicht mehr bei
ihm. Manche Leute gingen schon früher. Dazu machte ihm noch eine selbständige
Tür die Aufmerksamkeit streitig, die immer 15 cm auf ging. Dadurch war es auch
hinten nicht so warm. Axel hatte eine gute Bloody Mary, ich meinen Wein, noch
kurze Gespräche mit den fast 80-jährigen, kranken, aber rüstigen Flensburgern,
die andere Sorte Klientel, die Golf spielen und Rennpferde und Boot haben oder
hatten…
Es gibt auf dem Schiff alles,
von Boot bis Demenz.
Und endlich wurde das Rätsel
noch gelöst, was es denn zum späten Snack so gibt. Heute waren es kleine Frühlingsrollen,
auf die allerdings keiner mehr Lust hatte. Rundherum fanden sie aber Absatz.
Wir hatten unsere Salzstangen leer gemacht, vor allem Herr Sch. und ich.
Wir waren am Ende von unserem
Tisch die letzten. Heute war der Müdigkeitspunkt
überwunden. Gepackt wird morgen früh erst.